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Rathausverein besichtigte das Ratsschiff der Stadt Köln

Vorstellung der Publikation

Hans Metternich, Vorsitzender des Rathausvereins Oberwinter, zusammen mit Udo Giesen, dem Vorsitzenden des Fördervereins zur Rettung der MS Stadt Köln, auf dem Ratsschiff im Kölner Rheinauhafen.

Per Zug machte sich eine Kleine, aber hoch motivierte Gruppe von Mitgliedern des Rathausvereins auf den Weg in die Domstadt, um eines der wenigen beweglichen Denkmäler Deutschlands zu besichtigen, das Ratsschiff der Stadt Köln.
Am Hauptbahnhof wurden sie aufs herzlichste von Udo Giesen, dem Vorsitzenden des Vereins der Freunde und Förderer des historischen Ratsschiffs MS Stadt Köln begrüßt. Auf dem Weg zum Rheinauhafen nutzte er die Gelegenheit noch einige der reichlich vorhandenen Krätzchen zu Örtlichkeiten entlang des Weges zum Besten zu geben.
Im Hafen angekommen gab er zunächst einen kurzen Überblick über die wechselvolle Geschichte des 1938 gebauten Schiffes. Die Wirren des Krieges überstand es unter einem Tarnnetz im Hafen von St. Goar und wurde erst 1952 wieder an die Stadt Köln zurück gegeben. Von da an diente es als Repräsentationsschiff für höchste Gäste und Staatsbesuche in Köln, darunter Queen Elisabeth II, Charles de Gaulles und John F. Kennedy.
Dann kam der berühmte Rotstift und die Stadt brachte das Schiff in der hintersten Ecke des Niehler Hafens unter, wo es langsam vor sich hin rostete, obwohl es seit 1990 unter Denkmalschutz stand. Gerade rechtzeitig fand sich eine Gruppe von Enthusiasten, die beschloss das Schiff aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken und 2012 den Verein gründete.
Um die zur Restaurierung erforderlichen, horrenden Geldmittel heran zu schaffen, wurde ein Betreuungsvertrag zwischen der Stadt Köln und dem Verein geschlossen. Gleichzeitig verpflichtete sich die Stadt Köln, eine halbe Million Euro aus der Stadtkasse für die Arbeiten bereit zu stellen.
Ein Schiffssachverständiger wurde beauftragt, um die wichtigsten Restaurierungsarbeiten, die Erneuerung des Unterwasserschiffs und die Abdichtung des Schiffes in Angriff zu nehmen Die Arbeiten konnten in den Jahren 2019 und 2021 durchgeführt werden. Die erforderlichen Gelder zur Deckung der Kosten von insgesamt 1,8 Millionen hat der Verein durch Fördermittel eingeworben.
Die anstehende, dritte Restaurierungsphase soll das Schiffsinnere wieder zu einem ansehnlichen, schwimmenden Stadtmuseum machen.

Um auf das Schiff zu gelangen, mussten die Besucher zunächst den „nicht barrierefreien Zugang“, eine schmale Holzplanke überwinden. Dann standen aber alle Räume zur Besichtigung offen. Dabei beeindruckte zum einen die bereits geleistete Arbeit, aber zum anderen offenbarten sich auch die noch offenen Baustellen. Den Höhepunkt bildete die Besichtigung des Maschinenraums, was einer Zeitreise gleich kam, denn der hatte nichts mit dem eines modernen Rheinschiffes zu tun. Man hatte sofort das Bild des Maschinisten mit dem Ölkännchen vor Augen, der dafür sorgt das alle Ventile und Hebel ordnungsgemäß ihren Dienst verrichten.

Nach dem doch recht langen Besichtigungsprogramm bildete der dann folgende Besuch in einem Brauhaus den willkommenen Abschluss des Nachmittags. Ein Teil der Besucher ließ es sich aber dann doch nicht nehmen, auf dem Rückweg noch einige Proben bei den Winzern der Kölner Weinwoche auf dem Alten Markt zu verkosten.
Hans Metternich

Wer sich über den Fortgang der Restaurierungsarbeiten am Ratsschiff der Stadt Köln informieren möchte, kann die Webseite des Vereins besuchen. Dort gibt es auch die Möglichkeit Kontakt zum Verein aufzunehmen.